Wir erhalten unser Grün!

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat am 17. November 2025 die mit der Baugenehmigung vorgesehenen Baumfällungen gestoppt. Die von LIN25 maßgeblich unterstützte Klage des Naturschutzverbandes Wildes Bayern e.V. war erfolgreich.

Der Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs findet durchaus deutliche Worte und kommt zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen für die Fällgenehmigung nach § 5 I BaumSchV nicht vorliegen, weil der Bauantragsteller keinen Anspruch auf Genehmigung seines Bauvorhabens hat. Vielmehr fügt sich das Bauvorhaben entgegen § 34 I BauGB nach den überbauten Grundstücksflächen nicht in die Eigenart der näheren Umgebung ein. Damit schließt sich der Senat nicht nur einem der in der Klageschrift herausgearbeiteten baurechtlichen Argumente an, er stellt auch klar, dass eine Bebauung der rückwärtigen Grundstücksfläche mit einem Wohngebäude aktuell nicht möglich ist. Für eine Umplanung dürfte daher aller Voraussicht nach ebenfalls kein Raum sein.   

Die Entscheidung des Senats ist unanfechtbar und hat zur Folge, dass von der Baugenehmigung bis zu einer Entscheidung in der Hauptsacheklage kein Gebrauch gemacht werden darf, insbesondere also auch die Bäume nicht gefällt werden dürfen.

Dieser großartige Erfolg war nur durch das Zusammenwirken vieler Menschen und Organisationen möglich: Wildes Bayern e.V., unsere Anwaltskanzlei, den Bezirksausschuss Sendling und einige der Sache aufgeschlossenen Stadträt/innen und MdLs. Vor allem ist der anhaltenden Unterstützung aus der Nachbarschaft zu danken. Die Petition wird inzwischen von über 9.000 Menschen unterstützt.

Von der Gerichtsentscheidung geht ein klares Zeichen aus: Die Argumentation der Stadt München, man könne halt nicht anders, als die Baumfällungen zu genehmigen, ist als sachlich falsch entlarvt worden. Es ist leider sehr bezeichnend, dass Anwohner/innen Klagen gegen die Planungsbehörden initiieren müssen, um Klima- und Baumschutz in der Stadt voran zu bringen. Um die erheblichen Anwaltskosten, die LIN25 trägt, zu finanzieren, sind wir weiter für Spenden dankbar. Nutzen Sie die Link zum Crowdfunding.

https://www.openpetition.de/petition/haende-weg-vom-gruenen-hinterhof-in-muenchen-untersendling-lin25-de

Gemeinsam gegen Baumfällungen in Untersendling und überhaupt

Die Landeshauptstadt München muss bei Bauanträgen viele Sachverhalte prüfen und dann eine rechtlich vertretbare und sachlich angemessene Entscheidung treffen. Im Hinterhof von LIN25 sollen drei Townhäuser (fünfstöckig) entstehen, ohne dass eine vernünftige Erschließung der Häuser möglich ist – jedenfalls ohne Umbauten am denkmalgeschützen Haus zur Straße. Viel schlimmer: Der Baumschutz wurde bei der Planung in grober Weise missachtet.

LIN25 ist als Mietergemeinschaft gestartet, wirkt aber inzwischen weit über das Mietshaus mit dem wunderbaren Hinterhof hinaus.

Warum sind alte Bäume so wertvoll für uns und andere Lebewesen?

Ökologisch ist es falsch, alte Bäume für Neubauten zu opfern – gerade im städtischen Bereich. Die Bäume im Hinterhof erfüllen mehrere wichtige ökologische Funktionen.

Stadtklima
Alte Bäume kühlen durch Verdunstung und Schatten. Jeder, der im heißen Sommer in den Wald geht, merkt das sofort.

Bodenschutz
Die Wurzeln alter Bäume schützen den Boden vor Erosion und speichern Wasser. Das Planungsreferat propagiert die Idee der „Schwammstadt“, während die gleiche Behörde die Baumfällungen genehmigt.

Kohlenstoffspeicher und Kohlenstoffbindung
Alte Bäume haben über viele Jahrzehnte, im Fall der LIN25 geschätzte 140 Jahre große Mengen Kohlenstoff in ihrem Holz, ihren Wurzeln und im Boden gespeichert. Wird ein alter Baum gefällt und beispielsweise verbrannt, wird ein Großteil dieses gespeicherten Kohlenstoffs wieder als CO₂ freigesetzt. Alte, große Bäume binden oft sogar Kohlenstoff mehr als junge Bäume. Neuere Studien belegen, dass alte Bäume überproportional viel CO₂ aufnehmen können, da sie durch ihre große Blattmasse mehr Photosynthese betreiben als Nachpflanzungen.

Neupflanzungen sind kein wirklicher Ersatz
Wenn alte Bäume gefällt werden, dauert es Jahrzehnte, bis neu gepflanzte Bäume dieselbe Menge an Kohlenstoff aufnehmen können. In der Zeit zwischen Fällung und Wiederherstellung verliert der Klimaschutz.

Ökosystem im städtischen Raum
Alte Bäume im städtischen Raum spielen für Mikro-Ökosysteme eine wichtige Rolle, gerade in stark verdichteten Gebieten. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sorgen für Biodiversität, was in der stark versiegelten Stadt München sehr wichtig ist.

Gartennutzung: Hofkonzert

Man erkennt ein 🙂
17. Juli 2020

Stadttemperaturen aktuell

Architektur Biennale Venedig 2025
Zwei Fotos aus dem deutschen Pavillon „Stresstest“
(Ausstellung von Nicola Borgmann, Elisabeth Endres, Gabriele G. Kiefer, Daniele Santucci)

Temperaturen 2080

Servus, was ist passiert?

So fragen Sanitäter, wenn sie an der Unfallstelle eintreffen, um erste Hilfe zu leisten. Lesen Sie hier, was es mit der LIN25 auf sich hat.

Hinterhofeindrücke

Hier zeigen wir Fotos, die das grüne Kleinod und seine Bedrohung lebendig machen.

Hände weg vom grünen Hinterhof

Engagieren Sie sich mit uns gemeinsam zum Erhalt der jahrhundertealten Bäume. Hier geht’s zur pdf Version der Unterschriftensammlung – zum Ausdrucken und Sammeln – für alle, die in der Nachbarschaft von Haus zu Haus ziehen!

Laden Sie den Vordruck herunter und besuchen Sie Ihre Nachbarn. Die vollen Listen können bei Musik Hartwig (Lindenschmitstr. 31) abgegeben werden.

LIN25
Mieter- und Nachbarschaftsinitiative

Lindenschmitstr. 25 (c/o Thomas Hinz)

81371 München

Kontoverbindung der Initiative für Spenden
Kontoinhaber: Toni Hasselmann
IBAN DE89 1203 0000 1208 6814 84
BIC BYLADEM1001
Überweisungszweck: LIN25

kontakt@lin25.de