Anlässlich des Besuchs von Sebastian Roloff (MdB) bei LIN25 haben wir fünf Forderungen an die Bundespolitik übergeben – damit ein Umdenken stattfindet.
Unsere Initiative hat heute über 1.000 Unterstützer/innen, sie hat sich an einer lokalen krassen Fehlentscheidung der Landeshauptstadt München entzündet. Warum wird ein grüner Hinterhof (Lindenschmitstraße 25) für drei Townhäuser (mit fraglicher Wohnnutzung) und das Profitinteresse eines als „Entmieter“ bekannten Investors geopfert, obwohl man in der Behörde auch anders über den Bauantrag hätte entscheiden können?
Aber auch über Untersendling hinaus ist die Zeit reif für eine an den Erfordernissen der Zeit orientierte Städtebau- und Umweltpolitik.
Unsere Forderungen an die Bundespolitik
1. Rechtlicher Schutz und Erhalt von Altbäumen im Bau- und Planungsrecht
Alte Bäume sind wertvolle CO₂-Speicher, sie regulieren das Mikroklima und bieten Lebensraum für zahlreiche Arten. Sie sind nicht kurzfristig ersetzbar. Wir brauchen bundesweit einheitliche Schutzvorgaben (z. B. verpflichtende Baumgutachten vor Fällungen), die verhindern, dass Bäume bei Nachverdichtungen oder Bauprojekten systematisch geopfert werden.
2. Förderprogramme für klimagerechte Stadtbegrünung und Baumpflanzung
Viele Kommunen haben weder ausreichend finanzielle Mittel noch Fachpersonal, um systematisch nachzupflanzen oder grüne Infrastruktur zu pflegen. Bundesförderungen für klimafeste Baumarten, Baumpatenschaften und Grünflächenentwicklung schaffen Anreize und Handlungsspielräume vor Ort.
3. Einführung verbindlicher Mindestquoten für Grün- und Freiflächen in Neubaugebieten
In stark verdichteten urbanen Räumen sinkt der Anteil unversiegelter Flächen rapide. Eine bundesweit einheitliche Regelung für einen Mindestgrünanteil kann verhindern, dass Klimaschutz und Aufenthaltsqualität zugunsten von maximaler Flächenausnutzung geopfert werden – gerade in stark verdichteten Gebieten (wie Untersendling).
4. Förderung hitzeresilienter Stadtplanung durch gezielte Forschung und Modellprojekte
Der Klimawandel bringt vermehrt Hitzewellen, unter denen vor allem Städte und die Menschen, die dort leben, leiden. Die Bundespolitik sollte Forschung zu hitzeangepasster Stadtgestaltung und Baumbestandspflege fördern sowie Best-Practice-Beispiele multiplizieren – etwa zur Kombination von Entsiegelung, Baumpflanzung und sozialer Aufenthaltsqualität.
5. Integration von Baumschutz und Klimaanpassung in die Städtebauförderung
Bundesmittel für Stadtentwicklung müssen stärker an Nachhaltigkeits- und Klimaanpassungskriterien geknüpft werden. Wer zukunftsfähige urbane Räume fördern will, muss Begrünung, Baumerhalt und klimaresiliente Infrastruktur als Grundvoraussetzung anerkennen – nicht als freiwilliges Extra.

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